Geschichte

In Gildehaus wird wieder Bier gebraut. Amateurbrauer Chris Aarsen hat die alte Privatbrauerei Dirk Dennemann an der Mühlenstraße wieder in Betrieb genommen. Dirk Dennemann ist die älteste, kleinste Bierbrauerei der Welt. Bereits im Jahr 2004 war ein Dirk-Dennemann-Denkmal am einstigen Standort der Gaststätte Schütte-Hagelskamp gebaut worden, um an diese historische Kleinbrauerei zu erinnern.

Die Gaststätte Schütte-Hagelskamp hatte in Gildehaus eine lange Tradition. Rund 170 Jahre lang war sie – bis zum Abbruch im Jahr 2001 – Treffpunkt für Vereine und Privatleute. Zweimal brannte das Gasthaus nieder: 1905 durch Blitzschlag und 1945 durch Kriegseinwirkung. Der frühere Besitzer, Dirk Dennemann, übergab die Gaststätte 1905 seiner Tochter Berndina und seinem Schwiegersohn Gerhard Schütte, die sie weiter betrieben. Spätere Eigentümer waren Lambert und Dörchen Schütte sowie 35 Jahre lang bis zum Abbruch die Eheleute Gerhard und Berndine Hagelskamp.

Was viele Gildehauser bis 2004 nicht wussten: Dirk Dennemann (1838–1889) hatte dort, wo jetzt das Denkmal steht, eine Privatbrauerei gegründet. Das Wasser holte er aus einem Bentheimer Sandsteinschacht mit einem Durchmesser von 3,50 Meter, in dem sich auf acht Meter Tiefe die Quelle befand. Sobald die Bauern anfingen, ihre Ernte einzuholen, begann „Dirms“, wie die Gildehauser Dirk Dennemann nannten, mit dem Bierbrauen. Kurze Zeit später konnten die Einwohner den Gerstensaft in seiner Gastwirtschaft genießen oder in Steinkrügen mit Bügelverschluss mit nach Hause nehmen.

Die heutigen Eigentümer, die niederländischen Chris Aarsen und Ankie Wesselink, haben den alten Brunnen jetzt wieder angezapft und mit dem Wasser bereits das erste „Dirk Dennemann’s – Gildehauser Edelpils“ gebraut. Gedacht ist das Bier ausschließlich für den privaten Gebrauch, für familiäre Feiern und Vereinsmitglieder.

Bürgermeister Volker Pannen war es am vergangenen Wochenende vorbehalten, die kleine Wirtschaft zu eröffnen. Zahlreiche Gäste feierten anschließend die Eröffnung – natürlich mit viel „Gildehauser Edelpils“.

Quelle: Grafschafter Nachrichten